Rückblick und Gedanken
Am 4. Juli fand der Nachahmer-Abend statt. Zu Gast waren Steffi und Rico, welche u.a. über ihre Erlebnisse als Missionare in Indien und China berichteten. Als Missionare hörten sie oft von Heilungen und Wundern von anderen Missionaren, erlebten diese aber nicht selbst in dem Maß, wie es ihnen berichtet wurde. Sie machten sich daher auf den Weg, um in der Bibel nachzuforschen und darüber mit Gott ins Gespräch zu kommen.
Sie beteten immer wieder für Tote und Kranke. In der ersten Zeit passierte nicht viel, aber umso länger sie das taten, desto mehr Dinge passierten. So berichteten sie unter anderem von einer Totenerweckung eines Jungen, der in einem Pool ertrunken war oder von Heilungen bei der Arbeit mit behinderten Kindern. Während der Junge beim Beten plötzlich das Wasser ausspuckte und wieder atmete, fingen die Kinder mit Spastiken an, ihre Gliedmaßen zu bewegen und die Kinder mit Sprachstörungen begannen zu sprechen.
Um das Thema biblisch zu untermauern, machten sie mit uns einen Exkurs durch die Bibel. Sie zeigten uns anhand von Stellen im Neuen und Alten Testmament, zum Beispiel Jesaja 53, dass Jesus nicht nur gekommen war, um uns von unseren Sünden zu erlösen, sondern auch, um uns von unseren Krankheiten zu heilen.
Rico und Steffi ermutigten uns, die Bibel einmal im Hinblick auf Heilung und Befreiung zu lesen. Insbesondere gaben sie den praktischen Tipp, eine Tabelle anzulegen mit vier Spalten. In der ersten Spalte sollte die Bibelstelle notiert werden, wo Jesus Menschen freisetzte bzw. heilte. In der zweiten Spalte sollte stehen, wer Glauben hatte. In Spalte drei und vier, wer geheilt wurde und wie Jesus heilte.
Ich habe es ausprobiert und konnte bisher allein im Matthäus-Evangelium 22 Stellen finden, wo es um Heilung ging. Ich bin bisher zu der Erkenntnis gekommen, dass Jesus alle geheilt hat, die ihn um Heilung gebeten haben. Oft haben andere als der Kranke selbst geglaubt. Bei manchen heilte Jesus sofort, andere riefen ihm eine Weile hinterher, aber es wurden ausnahmslos alle gesund.
Da ich selbst das Wort “Krankheit” in Jesaja 53 immer metaphorisch verstand (im Sinne von Sünde oder Schuld), schaute ich in einer Interlinear- Übersetzung nach, was da im Urtext steht. Das an dieser Stelle verwendete hebräische Wort ist (gesprochen “choli”). Dieses Wort wird im Alten Testament an vielen Stellen eindeutig z.B. im Sinn von körperlicher Krankheit verwendet (nachprüfbar z.B. mit der Interlinear- Bibel App “Blue Letter Bible”). Ein Beispiel ist 2. Chronik 16,12. Dort heißt es (Elberfelder Übersetzung):
“Und im 39. Jahr seiner Regierung erkrankte Asa an seinen Füßen. Seine Krankheit war überaus schwer; aber auch in seiner Krankheit suchte er nicht den HERRN, sondern die Ärzte.”
Ein weiteres Beispiel ist Jesaja 38,9, welche von der Heilung des Königs Hiskia berichtet, der todkrank war (vgl. Jesaja 38,1). Auch im Neuen Testament wird Jesaja 53,4 auf Jesus bezogen und das sowohl im Bezug auf Sündenerlösung als auch auf Heilung von Krankheiten und dämonischen Belastungen (vgl. Matthäus 8, 16-17).
Der Abend endete mit einem (durchaus kontroversen) Austausch zu dem Thema. Wer wollte, konnte für sich beten lassen.
Mich persönlich hat der Abend sehr motiviert, an dem Thema dran zu bleiben. Jesus selbst forderte seine Jünger in Matthäus 10,8 auf, Kranke zu heilen als Teil ihres Auftrags. Ich will weiter forschen, wo ich vielleicht ein falsches Verständnis habe, wo meine Erfahrungen vielleicht dem was Gott sagt, entgegen stehen und Gott danach fragen. Aber auch mich selbst will ich kritisch hinterfragen. Kann vielleicht Gott bei mir nichts tun, weil ich es ihm nicht (mehr) zutraue (vgl. Matthäus 13,58)?
MARTIN
…der sich nach mehr sehnt