Auf Entdeckungsreise durch Matthäus
Dr. Hans Ulrich Reifler hielt am 10. und 11. November ein Seminar über die historischen Hintergründe des Matthäusevangeliums. 15 Teilnehmer fanden sich dazu im Café goldrichtig zusammen.
Vor uns steht ein kleinerer Herr mit lichtem, weißem Haar. Sein Alter drückt sich in einem breiten Wissensschatz aus – Bücher über den Missionar Fredrik Franson, eines über Jesus in der Offenbarung oder auch eine Einführung ins Neue Testament stammen aus seiner Feder. Wenn er redet, dann oft mit Bestimmtheit und klarem Bekenntnis zu unserem Herrn. Ich kann ihn mir wunderbar vorstellen in einem der Erweckungszelte, die ich mit meinen 26 Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen habe. Es ist eine Freude ihm zuzuhören.
Der Theologe Dr. Hans Ulrich Reifler ist mit seiner Frau Karin extra aus der Schweiz gekommen. Wir sind eine kleinere Runde von wechselnder Größe und unterschiedlichen Alters. Einige von uns studieren Theologie, andere haben einfach Interesse, mehr über das Buch der Bücher, in diesem Fall speziell über das Matthäus-Evangelium zu erfahren.
In sieben Abschnitten führt uns Herr Reifler durch das Evangelium des vermutlich ehemaligen Zolleinnehmers. Zwischendurch ist Zeit für Fragen. Wir lernen Gleichnisse in Einleitung, Bildhälfte und Sachhälfte einzuteilen und dass historische Quellen, wie die Qumran-Rollen, unseren Glauben untermauern. Matthäus schrieb an die Hebräer, weshalb er einige Bräuche nicht erklärte – dies war nicht notwendig für seine jüdischen Empfänger. Für uns sehr wohl. Wir wissen heute zudem oft kaum etwas über die Gruppierungen im Neuen Testament: Sadduzäer, Pharisäer, Schriftgelehrte, Zeloten – auch dazu lehrte uns Herr Reifler.
Bei der Masse an wertvollen Informationen, die in den zwei Tagen auf uns hereinprasselte, kamen die Pausen mit einem beeindruckten Aufatmen über alles Neugelernte sehr gelegen. An dieser Stelle einen herzlichen Dank für die großartige Versorgung mit Getränken, Kuchen, Snacks und Brötchen!
Ich, und sicher auch meine Mitlernenden schauen zurück auf zwei Tage, die unser Lesen und Hören des Evangeliums sicher nachhaltig prägen werden.
Evelyn Clement
… studiert Theologie