Wenig Schlaf, viel Gott
Muuuuuuuuh!!! Ich wache auf. Um mich herum ist alles voller Bauernhof. Ich höre einen Hahn krähen, Hühner gackern, Schweine grunzen, laute Kaugeräusche und – Muuuuuuuh!
Ich öffne meine Augen und sehe nichts. Außer der Zeltwand von innen – denn ich bin in keiner Scheune, sondern auf dem Zeltplatz im Waldpark Grünheide. Nachdem ich mich bequemt habe, aufzustehen und mein Zelt zu verlassen, lege ich den ersten Marsch des Tages mit dem Ziel „Bad“ hin. Auf dem Weg begegnet mir eine Vielfalt von Jugendlichen. Da gibt es einige, die schon in Gruppen sitzen und sich über die kreative Weckmusik vom Technikteam austauschen, andere sind voller Elan, spielen Spikeball und versprühen so etwas wie eine morgendliche Energie. Die restlichen achtzig Prozent sind Zombies ähnlicher als Menschen und bewegen sich mit Tunnelblick in Richtung Bad. Kein Wunder, wenn man zu solch unmenschlichen Uhrzeiten (vor 8 Uhr!) aufstehen muss.
Aber so läuft das auf dem DASS Camp. Zum Wachwerden ist ja noch genug Zeit, zum Beispiel beim allseits beliebten Morgensport, der in wenigen Minuten beginnt.

Als das Camp kurze Zeit später wieder zurück zum Zeltplatz kommt, ist die Stimmung wie ausgewechselt. Nur noch wenige wirken müde und es liegt neben dem Duft von ziemlich frischen Brötchen eine allgemeine Begeisterung für das bevorstehende Frühstück in der Luft.
Die Küche hatte schon fleißig gearbeitet, damit der perfekte Start in den Tag garantiert wird.

Als mehrere hundert Brötchen, viele Packungen Müsli und fast unzählige Liter Wasser, Tee und Kakao das Tageslicht verlassen hatten, um zumindest den Minimalbedarf an Energie zu decken, und außerdem sehr intensiv diskutiert wurde, ob man den, die oder das Nutella mit oder ohne Butter isst und dazu Eistee Pfirsich oder Zitrone trinkt, und alle zum Abwasch geschickt wurden, ging es mit einem weiteren wunderbaren Programmpunkt weiter: In der Mental Time wird jedem der Rahmen gegeben, sich in Lobpreis, Input und Austausch mit dem Team auf Gott zu fokussieren und die REVOLUTION zu erleben und zu verstehen. Viele Jugendliche nutzten in der Woche, in dieser Zeit oder am Gebetsabend die Möglichkeit, vor das Kreuz zu kommen, ihren Namen daran zu nageln und durch Jesus, die Tür, in das Königreich Gottes einzutreten. Auf diesem Camp geschehen Wunder! Somebody praise him, Hallelujah!
Auch dafür, dass es schon fast Zeit fürs Mittagessen ist. Nach etwas Pause mit der Möglichkeit, die Sprachkenntnisse bei den English Games zu verbessern, ist es nämlich schon soweit, und die erste warme Mahlzeit des Tages steht auf den Tischen. Nachdem der Hunger nach Essen und Wort Gottes gestillt ist, gibt es noch ein Geschenk von der Campleitung: Stille für alle. 30 Minuten, die jedem Menschen auf dem Camp gegeben werden, in denen man sich auf Kommunikation mit Gott beschränkt und darin neue Tiefe entdecken darf.

Nicht ganz eine Stunde später jagen sich Camper beim Lacrosse gegenseitig über den Platz. Vom Baseballfeld hört man laute Jubelschreie, weil ein Home Run geschlagen wird. Auf dem Volleyballfeld schmeißt sich einer nach dem anderen in den Sand um den Ball noch zu retten, am lautesten geht es aber auf dem Footballplatz zu, wo jeder Touchdown vom ganzen Team gefeiert wird. Es sind fünf Stunden intensiver Sportzeit voller Einsatz, Teamgeist, gegenseitigem Ermutigen und Anfeuern angebrochen. Fünf Stunden, in denen man sich selbst besser kennenlernen kann: In wenigen Aktivitäten kann man seine Herzenshaltung besser ans Licht bringen, als im Sport.
Nach dieser Zeit ist es wieder Zeit für etwas Energiezufuhr (Das Abendessen ist, wie mir ein Camper verrät, das absolute Highlight des Tages) – und die Küche macht ihrem Namen in Form von über 200 Burgern alle Ehre! Ein wahres Festmahl wurde gezaubert.
Danach muss der Bass buttern, denn Lorenzo Di Matino, Musiker und Pastor, der auf dem Camp zu Gast war, nahm uns mit auf eine abendliche Reise in Rap und Anbetung. Mit Musik, die zum verrückten Rumspringen anregt, kombiniert mit dem Wirkenlassen des heiligen Geistes und einer bewegenden Geschichte, leitet er diesen Abend und macht ihn zu einem meiner besten Camperlebnisse.
Irgendwann so gegen 0 Uhr gehe ich dann über den weitestgehend leeren Zeltplatz wieder in meine vier Wände um zu schlafen und einen herrlichen Tag auf dem DASS Camp 2023 zu verdauen.

TOBIAS PARASCANDOLA
…seit Jahren leidenschaftlicher Camper und nun Dualer Student der FeG Dresden